Traum für Jungstiere ist zerplatzt

Es war alles angerichtet für die Qualifikation zur Jugendbundesliga. Eigene Halle, volle Ränge und alle Spieler an Bord. Dazu ein herausragendes Ambiente, für das viele Eltern gesorgt hatten. Die A-Jugend der Mecklenburger Stiere empfing am vergangenen Wochenende die Mannschaften vom HSV Hamburg, VfL Bad Schwartau, LHC Cottbus und OSF Berlin. Im Modus jeder gegen jeden sollten sich die beiden Erstplatzierten direkt qualifizieren und der Dritte den Startplatz an der bundesweiten Qualifikation sichern.
Hoch motiviert gingen die Jungs in das Eröffnungsspiel gegen den HSV Handball aus Hamburg. Die Jungstiere mussten den Turnierstart allerdings mit einem kräftigen Dämpfer beginnen. Trainer Robert Schneidewind nahm nach sieben gespielten Minuten bei Stand von 0:5 seine Auszeit. Bis zum Pausenpfiff stabilisierte sich das Schweriner Spiel etwas. Mit 6:13 wurden die Seiten gewechselt. Der zweite Durchgang gehörte dann der Heimmannschaft. Beherzt arbeiteten sich die Stiere auf 19:20 heran und hatten die Chance zum Ausgleich in der Hand. Es sollte nicht klappen - am Ende stand eine 19:22 Niederlage zu Buche.
Das zweite Spiel gegen den VfL Bad Schwartau startete sehr verheißungsvoll. Die Stiere-Abwehr gab den Schwartauern teilweise unlösbare Aufgaben auf und im Angriff fanden die Schweriner immer wieder gute Lösungen. Beim Stand von 7:4 hatten die Gastgeber allerdings schon zwei Siebenmeter verworfen. Bis zur Halbzeit erhöhten sich dieser Wert auf fünf. Die Stiere belohnten sich nicht für die gute Leistung. Das Spiel gestaltete sich bis zum Ende hin offen. Kein Team konnte sich auf mehr als ein Tor absetzen. Das bessere Ende verbuchten aber wieder die Gegner für sich. Mit 25:27 mussten sich die Stiere geschlagen geben. Zwei Spiele auf Augenhöhe mit zwei denkbar knappen Niederlagen. Jetzt galt es den Mund abzuwischen und beide Spiele am Sonntag zu gewinnen.
Den Anfang machten die Schweriner im ersten Spiel gegen OSF Berlin. Es passte fast alles. Mit zwischenzeitlich 13 Toren lagen die Stiere in Front. Am Ende stand ein nie gefährdeter 24:18 Sieg auf der Anzeige.
Im letzten Spiel ging es gegen den LHC Cottbus darum, sich zumindest den dritten Platz zu sichern. Die Partie war ein offener Schlagabtausch. Die ersten fünf Treffer im Spiel resultierten allesamt aus Siebenmetern. Die Abwehrreihen waren auf beiden Seiten griffig. Das Angriffsspiel wirkte auf beiden Seiten nervös und fahrig. In einer kampfbetonten Partie war auch wieder kurz vorm Ende bei Stand von 22:23 alles möglich. Es sollte leider so kommen wie in den Spielen an Tag eins. Am Ende bejubelten die Cottbuser ihren 26:22-Sieg gegen am Boden zerstörte Gastgeber.
Jetzt war es traurige Gewissheit - der Traum war zerplatzt. Drei Spiele auf Augenhöhe gegen Absteiger aus der höchsten Jugendspielklasse Deutschlands. Mitgehalten, sich aber nie belohnt. Nun gilt es die richtigen Schlüsse zu ziehen und sich neue Ziele zu setzen. Der Sport kann in solchen Situationen brutal sein und dennoch eine Lebensschule - „Schwierige Zeiten lassen uns Entschlossenheit und innere Stärke entwickeln“, so lautet eine Weisheit des Dalai Lama.
Robert Schneidewind
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