Akku leer im Finale

Mit allem, was er hatte, warf sich Nikolas Passias in die Gegner, aber auch ihm fehlten in den letzten Minuten die Körner.  Foto: Dietmar Albrecht
Mit allem, was er hatte, warf sich Nikolas Passias in die Gegner, aber auch ihm fehlten in den letzten Minuten die Körner. Foto: Dietmar Albrecht

„Wer sich noch daran erinnert, wie wir hier vor vier, sechs, acht Wochen oder in der gesamten Hinrunde aufgetreten sind, kann heute nicht nur Negatives sehen.“ Stiere-Trainer Mannhard Bech nahm sein Team nach der knappen 23:24 (9:14)-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Eintracht Hildesheim in Schutz – auch wenn ein Teil der 1513 Zuschauer damit gestern nicht konform ging.

Für weite Strecken der ersten Halbzeit mag es hinkommen, dass die Stiere teilweise weit unterhalb ihrer Möglichkeiten spielten, in erster Linie in der Offensive. Nur neun Tore zur Pause sind ein Ausdruck dessen. „Vor allem über die Außen haben wir zu viel liegen lassen“, bestätigte Nikolas Passias. Insbesondere Tobias Grämke hatte einen schwarzen Tag erwischt. Aber auch aus dem Rückraum fehlte mitunter die letzte Präzision, zudem entschärfte der gut aufgelegte Hildesheimer Torwart Jakub Lefan viele Bälle. In der 16. Minute konnten die Schweriner zum vorerst letzten Mal ausgleichen (6:6). Danach setzten sich die Gäste schrittweise auf maximal fünf Tore Vorsprung ab, unter anderem auch, weil Stiere-Coach Bech eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte und sein Team deshalb in Unterzahl spielen musste. „Wofür ich die bekommen habe, weiß ich bis jetzt nicht“, sagte Bech nach dem Spiel. „Die Schiedsrichter haben die  Kommunikation früh eingestellt.“ Die Unparteiischen standen in den letzten Spielminuten nochmals im Fokus, als die Zeitspielregel mehrmals großzügig für Hildesheim ausgelegt wurde. Doch eng wurde es überhaupt nur noch einmal, weil die Stiere nach dem Seitenwechsel an die Leistung vom Altenholz-Spiel anknüpfen konnten.

Top-Torschütze Mark Mathias Pedersen spielte nun groß auf und erzielte sechs seiner neun Tore im zweiten Durchgang und auch Keeper Jan Kominek vernagelte sein Tor wieder und parierte am Ende 18 Würfe. Nach 46 Minuten stand es plötzlich 18:18 und drei Minuten später sogar 20:18 für die Hausherren. Dann allerdings ließen die Kräfte nach. „Ohne Teo Evangelidis, Lutz Weßeling und Christian Zufelde fehlte uns einfach die Breite im Kader“, so Bech. Bis zum 23:21 (54.) waren die  Schweriner noch gut dabei. Doch in den verbleibenden knapp sieben Minuten gelang den Stieren

kein Tor mehr, sodass am Ende nur die Gäste überschwänglich jubelten, bleiben sie doch durch den knappen Erfolg im Rennen um den Aufstieg.

Sebastian Lindner (Schweriner Volkszeitung)

Schwerin: Kominek, Heinemann – Pedersen M. M. 9/3, Grämke 1, Grolla 4, Prothmann, Barten 2, Aust 1, Pedersen M. K. 1, Passias 2, Krutzky, Pärt 3, Leu

 

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