Fans wechseln von Tribüne ins Lieblingslokal

Große Leinwand, Flatscreen, Tablet, Smartphone: Das neue digitale Veranstaltungsformat der Interessengemeinschaft Sportstadt Schwerin hat am Dienstagabend eine erfolgreiche Premiere hingelegt. In acht Restaurants und Bars der Landeshauptstadt waren Aktive unterwegs, um Fans zu treffen und gemeinsam das knapp einstündige Informationsangebot anzusehen. Rund 500 Aufrufe gab es allein auf dem Streamkanal, den Sportbegeisterte über das City-WLAN der Stadtwerke Schwerin kostenfrei nutzen konnten. Darüber hinaus strahlte TV:Schwerin die interessante Sendung für zahlreiche weitere Zuschauer aus. „Das ist ein guter Auftakt. Wir bedanken uns bei 225 Sportbegeisterten, die bislang mit dem Ticketkauf ein Zeichen der Solidarität gegeben haben. Und wir hoffen, jetzt noch mehr Interesse geweckt zu haben, um die ganze Stadt zu mobilisieren, damit die attraktiven Sportangebote der Landeshauptstadt erhalten bleiben“, sagt Patrick Bischoff, Chef der Handballstiere und Sprecher der Interessengemeinschaft Sportstadt Schwerin.
Schwerin ohne Sport - das ist unvorstellbar. Die Stadtvertretung und auch das Land hatten auf die Corona-bedingten Schwierigkeiten im Spitzensport mit einer Sorforthilfe reagiert, um die Liquidität und damit das Überleben der fünf großen Vereine zu sichern. Der Kampf der Saison geht weiter. „Es tut gut, starke Partner an unserer Seite zu wissen. Mit unseren neuen Veranstaltungsformaten wollen wir die spielfreie Zeit überbrücken. Und: Wir wollen als Sportvereine auch etwas für die Stadt tun. Beispielsweise für die Gastronomie“, so Michael Evers vom SSC Palmberg, ebenfalls Sprecher der Initiative. Beim ersten Aufschlag einer Eventserie am Dienstagabend haben „Das FRITZ Hotel“, der Mueßer Hof, die Seewarte am Paulsdamm, das Schnitzelhaus, das Bolero, das Friedrich’s, der Beach Club und das Unity sowie der Traditionsgasthof „Zur guten Quelle“ Plätze für die Sportler und ihre Fans freigehalten.
Die Sportlerinnen und Sportler zeigten sich am Dienstagabend begeistert. „Das ist eine Super-Aktion. Gerade in dieser schweren Zeit wird so eine wertvolle Hilfe für die Vereine ermöglicht“, sagte Denise Hanke vom SSC Palmberg. Tobias Grämke von den Mecklenburger Stieren war im Gasthof „Zur guten Quelle“. „Auf diese Weise können wir unsere Fans mitnehmen. Wir brauchen alle diese wichtige Unterstützung und den Zusammenhalt.“ Maximilian Böttcher, Torhüter beim FCM, findet: „Wir zeigen Einigkeit. Mit viel Engagement binden die Vereine ihre Unterstützer noch intensiver und machen neue Partnerschaften in der Stadt möglich.“ Und auch die Aktiven selbst rücken durch die Aktivitäten der Interessengemeinschaft Sportstadt Schwerin noch näher zusammen. „Es gibt ja schon zahlreiche Kontakte zwischen den Sportlern. Sie besuchen die Events wechselseitig. Freundschaften werden gepflegt. Am Sportgymnasium lernen die Schweriner Talente gemeinsam. Sport schafft Gemeinschaft und die wollen wir erhalten – für Erfolge und attraktive Freizeitangebote“, sagt Paul Döring vom BC Traktor. Der Ex-Boxer hatte im „Unity“ eine große Leinwand bereitgestellt, damit alle Gäste den Stream gut sehen konnten. Mit dabei war auch der ehemalige Boxer und Fußballer Andreas Ruhl. „Uns ist dabei auch die Integration wichtig. Sport bietet eine hervorragende Plattform dafür“, so der FCM-Präsident.
Sportlich geht es in der aktuell noch spielfreien Zeit weiter. Die Veranstaltungsreihe wird am 11. August unter dem Motto „Eine Stadt lebt - Handball“ fortgesetzt. Die Handballdamen vom SV Grün-Weiß und die Mecklenburger Stiere bereiten ein Potpourri aus Überraschungen vor. „Wir wollen möglichst viele Einwohner einbeziehen. Alle Veranstaltungen finden in der City statt“, so Patrick Bischoff. Die Unterstützer-Ticketaktion läuft auf der Internetseite www.sportstadt-schwerin.de weiter. Zuschauerrekorde sind dabei absolut gewünscht. „Die Unterstützung ist wirklich groß. In den zurückliegenden Tagen hatten wir mit dem Ticketing und der Aufzeichnung alle Hände voll zu tun. Wir haben jede Menge Erfahrungen gesammelt. Insofern verstehen wir diese Zeit auch als Chance, unsere Prozesse zu verbessern und zusätzliche Motivation mitzunehmen. Es ist für uns alle Neuland, nicht auf dem Spielfeld zu kämpfen. Mich fasziniert, dass die Beteiligten an einem Strang ziehen und ihre Aufgaben super erfüllen. Insbesondere Patrick Bischoff von den Mecklenburger Stieren macht da einen geilen Job und ist immer schon einen Schritt weiter“, schätzt Steffen Franke vom SV Grün-Weiß Schwerin ein. „Einen Gewinn haben wir bereits alle zu verzeichnen: Der Zusammenhalt ist deutlich stärker geworden“, so Jörn Hollenbach und Andreas Lange, Vizepräsidenten beim FCM. (ba)
Zum Vormerken schon mal die weiteren Termine:
11. August: Eine Stadt lebt… Handball
8. September: Eine Stadt lebt… Volleyball
13. Oktober: Eine Stadt lebt… Fußball
11. November: Eine Stadt lebt… Boxen