In allen Belangen überlegen
Was haben die Handballfans der Mecklenburger Stiere in dieser Drittliga-Saison in der heimischen Sport- und Kongresshalle nicht schon für spannende Spiele erlebt. Denkbar knappe Siege gegen Anhalt-Bernburg, Flensburg-Handewitt II und die HSG Henstedt-Ulzburg wurden bejubelt, nervenaufreibende Partien gegen den OHV Aurich und zuletzt gegen den DHK Flensborg wurden bestaunt. Die Begegnung am vergangenen Donnerstagabend gegen den VTB Altjührden wird allerdings kaum jemanden länger in Erinnerung bleiben – zu deutlich dominierten die Stiere beim 32:17-Heimsieg, zu überlegen waren sie in allen Belangen.
„Individuell war jeder Einzelne von uns besser. Allerdings wissen wir auch, dass das kein Gegner war, an dem wir uns messen sollten. Nur weil wir deutlich gewonnen haben, müssen wir nicht mit einer breiten Brust umherlaufen“, kommentierte Stiere-Linksaußen Christian Zufelde die vergangenen 60 Handballminuten.
Die Hausherren hatten gegen die abstiegsbedrohten Friesen die Partie zu jeder Zeit im Griff. Vor allem Defensiv ließ Schwerin – gegen allerdings harmlose Gäste – wenig anbrennen. „Bei 18 Gegentoren, wobei am Ende noch ein paar Treffer fallen, weil wir nicht mehr so zusammen gearbeitet haben, war ganz klar die Abwehr unsere größte Stärke heute“, so Zufelde.
Spannung kam bei den 1233 Zuschauern dieses Mal nicht auf, dafür sahen die Stiere-Fans den ein oder anderen sehenswerten Spielzug. So erzielte Zufelde nach einem schönen Pass von Tobias Grämke per Kempa-Trick den 16:6-Halbzeitstand.
Trotz der komfortablen Führung ließen die Schweriner in Halbzeit zwei nicht komplett nach, spielten stattdessen munter weiter – allen voran Mark Pedersen, der mit 13 Treffern beste Torschütze der Stiere, und Magnus Aust, der im zweiten Durchgang fünf Tore erzielte.
Überbewerten dürfen die Landeshauptstädter diesen deutlichen Sieg, wie Zufelde schon anmahnte, nicht. Die kommenden Gegner weisen da schon ein ganz anderes Kaliber auf. Am 23. April ist mit dem TSV Altenholz der Tabellenführer zu Gast in Schwerin, eine Woche später empfangen die Stiere noch den HSV Hamburg. Hagen Bischoff
Mecklenburger Stiere: Kominek, Panzer – Curcic, Pedersen 13/5, Grämke 3, Marangko, Evangelidis 2, Zufelde 4, Finkenstein, Aust 5, Gutmanis 5, Calvert.