Leidenschaft nicht konserviert

Kapitän Lutz Weßeling steuerte vier Tore in Burgdorf bei.  Archivbild: Dietmar Albrecht
Kapitän Lutz Weßeling steuerte vier Tore in Burgdorf bei. Archivbild: Dietmar Albrecht

Den Mecklenburger Stieren gelang es nicht, die beim Derby gezeigte Geschlossenheit, Leidenschaft und Stärke erneut abzurufen. Im Spiel gegen die derzeit ausgesprochen starke zweite Vertretung des TSV Burgdorf unterlagen die Schweriner am Sonnabend vor nicht einmal 200 Zuschauern deutlich mit 33:25 (17:13). 

Die Gastgeber konnten sich bereits zu Beginn der Partie schnell absetzen (5:1, 9.). Die Stiere kamen so gar nicht in ihr Spiel. Sie boten den Niedersachsen reichlich Gelegenheit, ihrerseits den Matchplan druckvoll umzusetzen und auf und davon zu ziehen (9:3, 16.; 12:7, 20.). Die durchaus konzentrierte und starke Abwehr der Jungrecken verhinderte immer wieder, dass die Stiere torgefährlich werden konnten. So ging es mit einem Rückstand von vier Toren (17:13) in die Kabine. Die Halbzeitansprache schien nach weiteren Minuten, in den sich die Gäste schwer taten, dann doch zu fruchten. Mit einem Vier-Tore-Lauf kämpften sich die Männer von Coach Mannhard „Mücke“ Bech in knapp zehn guten Minuten wieder heran (23:22, 44.) und machten die Partie noch einmal auf. 

Das Burgdorf-Timeout in der 49. Minute von Heidmar Felixson wurde zwar mit einem erneuten Anschlusstreffer der Stiere beantwortet (24:23, 50.). Doch dann fiel den Gästen nichts mehr ein gegen das unbeirrt auftretende TSV-Team. Ein Sechs-Tore-Lauf der Gastgeber zum 30:23 (55.) brachte die Schweriner außer Reichweite. Es waren, wie schon so manches Mal, die letzten zehn Minuten, welche dem Gegner förmlich geschenkt wurden: Neun Treffer wurden aus Sicht der Stiere zugelassen. Sie konnten nur noch zwei dagegen setzen. Damit lässt sich ein Spiel nicht gewinnen.

„Mit Ausnahme von Jan Kominek in der zweiten Halbzeit und Morten Pedersen hat die Mannschaft nicht den nötigen Biss gezeigt. Es wurde weder Frische, Lust noch Bereitschaft in die Waagschale geworfen. All das hat gefehlt“, kommentiert „Mücke“ Bech nach dem Spiel. Selbstkritisch räumt er ein: „Ich habe es nicht geschafft, nach dem Highlight unseres Derbys die Anspannung wieder aufzubauen und das Team zu kräftigen. Es ist enttäuschend, wie fragil wir noch sind…“ Am Ende bleibt ein ernüchternder Endstand von 33:25.

Vom nunmehr fünften Tabellenplatz aus gehen die Mecklenburger Stiere ihr nächste Heimspiel an. Dieses wird am Sonntag (11. November) um 16 Uhr in der Kongresshalle angepfiffen. Zu Gast ist der MTV Braunschweig.  ba

Kominek, Heinemann – M. M. Pedersen 8/6, Grämke 1, Prothmann, Weßeling 4, Barten 1, Evangelidis 2, Zufelde 1, Aust 1, Passias 4, Krutzky, Pärt, Leu

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