Makellose Heimbilanz gewahrt

Sieben Spiele, sieben Siege: Die Mecklenburger Stiere haben die erste Hälfte der Saison mit einer makellosen Heimbilanz abgeschlossen und gestern gegen den Tabellenletzten DHK Flensborg in eigener Halle gewonnen. Vor 1337 Zuschauern fackelten die Schweriner noch mal ein Offensivfeuerwerk ab und siegten mit 39:34 (19:17).
Damit hat sich das Team von Mannhard Bech auch für die Auftaktniederlage in Flensburg revanchiert, als die Stiere gleich zu Saisonbeginn eine 25:27-Niederlage einstecken mussten. „Schwerin wird ganz sicher noch ein Hühnchen mit uns zu rupfen haben“, hatte Gäste-Trainer Jens Häusler vor dem Spiel noch gemutmaßt.
Allerdings dauerte es eine Weile, bis die Stiere in Fahrt kamen. Zwar machten die Hausherren das 1:0, doch die nächsten vier Treffer gingen auf das Konto der Flensborger. Denn die Schweriner wirkten in den ersten fünf Minuten fahrig, überhastet und nahmen sich in dieser Phase Würfe, die nicht hätten sein müssen. Das Problem gab sich aber mit der Zeit und nach gut sieben Minuten war der Ausgleich hergestellt.
Für den Rest der Halbzeit lief es in der Offensive rund, wodurch allerdings nur die Schwächen in der Abwehr kaschiert werden konnten. Allzu große Lücken gab es dort und wie so oft fehlte über weite Strecken die nötige Bissigkeit. Vor allem Flensborgs Sjören Tölle auf der Mittelposition im Rückraum konnte immer wieder ungehindert hochsteigen und insgesamt elf Mal treffen. Auch Stiere-Torhüter Jan Kominek bekam kaum eine Hand an den Ball und wurde durch Robert Heinemann ersetzt, der seine Sache gut machte und bis zum Ende durchspielte.
Direkt nach der Pause stellten die Stiere die Weichen dann aber auf Sieg. Fünf der ersten sechs Tore machten die Mecklenburger, sodass beim 24:18 nach 35 Minuten ein gutes Polster herausgespielt war. Trainer Bech nutzte dieses, um auf eine 5:1-Deckung umzustellen, beendete das Experiment allerdings wieder, als der Vorsprung auf drei Tore schrumpfte (27:24, 41. Minute). Das Problem lag zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht in der Abwehr. Vielmehr wurden die Stiere in der Offensive ob der scheinbar sicheren Führung leichtsinnig, was den Coach so in Rage brachte, dass er vom Schiedsrichter eine Verwarnung kassierte. In der Schlussphase fingen sich die Stiere aber wieder und konnten vor allem durch einen starken Heinemann bis auf sieben Tore wegziehen.
„Vorne war es heute richtig gut, das zeigt ja auch das Ergebnis“, freute sich nach der Partie auch Christian Zufelde, gemeinsam mit Lutz Weßeling und Armi Pärt bester Werfer seines Teams. „Hinten geht es aber nach wie vor besser. Wir haben viele einfache Tore bekommen.“ Durch den Sieg sind die Stiere auf Tabellenplatz 4 geklettert. Auch damit geziemt sich längst kein Blick nach oben. Doch laut Zufelde ist immerhin das Publikum „zweitligatauglich“ und mitverantwortlich für die sehr gute Heimbilanz. „Aber das war so auch unser Ziel.“
Sebastian Lindner (Schweriner Volkszeitung)
Kominek, Heinemann - Pedersen M. M. 5/1, Grämke, Prothmann 1, Weßeling 6, Barten 4, Zufelde 6, Aust 3, Pedersen M. J. 3, Passias 3, Krutzky, Pärt 6, Leu 2