„Mit 17 Toren kannst du nicht gewinnen“

Christoph Schlichting war zwei Mal für die Stiere erfolgreich. Foto: Dietmar Albrecht
Christoph Schlichting war zwei Mal für die Stiere erfolgreich. Foto: Dietmar Albrecht

„Auswärtssieg! Auswärtssieg!“ Nach 58 gespielten Minuten skandierten die etwa 20 mitgereisten Fans des Oranienburger HC das, was keiner der über 1400 Zuschauer in der Sport- und Kongresshalle hören wollte. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Drittligahandballer der Mecklenburger Stiere bereits aussichtslos mit 17:22 im Hintertreffen. Am Ende mussten sich die Schweriner mit 17:23 geschlagen geben und feststellen, dass ihre weiße Heimweste befleckt ist.

Vor allem in der Offensive hat es zum Jahresauftakt mächtig gehapert. Nur sechs Treffer, darunter zwei Siebenmeter, gelangen den Gastgebern im ersten Durchgang. Zu wenig, um Oranienburg wirklich gefährlich zu werden. Dabei scheiterten die Stiere reihenweise am überragenden Gäste-Schlussmann Simon Herold und sahen sich dazu auch einer guten Abwehr der Rand-Berliner gegenüber. Die rissen offensiv ebenfalls keine Bäume aus, nutzen ihre Chancen allerdings effektiver.

Richtige Besserung war auch in Durchgang zwei nicht in Sicht. Immer wenn die Hausherren einigermaßen in Schlagdistanz kamen (10:14, 16:20), wollte der Treffer zum Drei-Tore-Rückstand nicht fallen. „Wenn man zu Hause nur 23 Tore kassiert, dann muss man das Spiel gewinnen. Allerdings kannst du mit 17 geworfenen Toren nicht siegen“, sagte Rechtsaußen Bevan Calvert nach dem Spiel und wusste selbst nicht so recht, was in den 60 Minuten offensiv mit den Stieren los war. „Der Sieg für Oranienburg geht, auch in dieser Höhe, völlig in Ordnung. Ich hätte allerdings die weiße Heimweste gern bis zum Saisonende behalten“, so Stiere-Coach Danny Anclais.

Spiel eins nach der Vertragsverlängerung des Schweriner Handballlehrers ging also in die Hose. Die Chance, es in Spiel zwei besser zu machen, bekommt der Tabellensiebte bereits am Sonnabend. Um 19.30 Uhr gastieren die Schweriner beim Tabellenletzten SV Beckdorf. Und wenn die Fans dann „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ skandieren, wird man das bei den Mecklenburger Stieren sicher voller Freude hören.

Hagen Bischoff

Kominek, Panzer – Curcic 2, Pedersen 6/2, Grämke 2, Prothmann, Larisch, Evangelidis, Finkenstein, Aust, Gutmanis 1, Schlichting 2, Calvert 4/2

Zurück