Perfekte Halbzeit mit historischem Ergebnis

Neustadt. Das Endergebnis beim Auswärtsspiel der Handballstiere in Neustadt/Ostsee lässt nicht erahnen, dass die erste Halbzeit mit einem mehr als außergewöhnlichen Ergebnis vorausgegangen war. „Perfekt“, wertet Stiere-Coach Mannhard „Mücke“ Bech diese 30 Minuten im vierten Saisonspiel gegen die Aufsteiger der HSG Ostsee Neustadt/Grömitz. Mit einem Stand von 4:21 (!) ging es in die Kabinen. Mehr als 20 lange Minute mussten die Gastgeber mit lediglich zwei Toren auf der Anzeigetafel zusehen, wie die Schweriner ein ums andere Mal zum Torerfolg kamen. Die 270 Zuschauer trauten ihren Augen nicht, mehr als 40 mitgereiste Stiere-Fans waren aus dem Häuschen. „Unsere Abwehr stand wie eine Festung. Da ging gar nichts für die Hausherren. Einfach super“, lobten die Fans. Auch „Mücke“ lässt auf „seine“ Abwehr in den ersten 30 Minuten nichts kommen. „Es war eine historische Halbzeit für alle, die in der Halle waren“, sagt er. „Ich habe das erste Mal in meiner Handballzeit eine perfekte Halbzeit gesehen. Besser kann man nicht verteidigen.“ Nikos Passias, Teo Evangelidis, Armi Pärt und Mathias Mark Pedersen hatten die Zweikämpfe beherzt angenommen und gewonnen. „Verdichtet, verschoben, vertraut“, beschreibt der Coach das Agieren vor dem eigenen Kasten, den Robert Heinemann 40 Minuten lang hütete und dabei eine solide Torwartleistung zeigte.
Zweieinhalb Minuten nach Anpfiff hatten sich die Gastgeber mit zwei Treffern für den Moment einen gute Ausgangsposition verschafft. Bereits in der fünften Minute erzielten die Stiere den Ausgleich zum 2:2. Dann setzten sie zu ihrem Tore-Rausch an: Bis zur 28. Minute – Spielstand 2:19 (!) – ließen sie nichts, aber auch nichts zu. Dieser bis hierher herausragenden Leistung folgte eine Phase des „Nachlassens“. So kamen der weitere Verlauf und die zweite Halbzeit zustande, die mit 23:14 an die Gastgeber ging. Selbst daraus zieht „Mücke“ einen Gewinn: „Auch dies hilft uns beim Lernen. Wir werden im Training weiter sehr intensiv und fokussiert handeln. Das lohnt sich!“ lautet sein Resümee. Neben der überragenden Abwehrleistung der ersten halben Stunde haben, sehr zur Freude der mitgereisten Fans, nahezu alle Spieler ihre Abschlüsse erfolgreich gestaltet: Mathias Mark Pedersen war mit neun Treffern (davon vier Siebenmeter) erneut bester Torschütze im Stiere-Team. Christian Zufelde (7), Magnus Aust (5), Lutz Weßeling und Armi Pärt (je vier Treffer) schraubten das Endergebnis (27:35) weiter in die Höhe.
So kann es weiter gehen. Die Handballstiere gehen mit Tabellenplatz 8 in das nächste Spiel, abermals auswärts beim Oranienburger HC. In der Sport- und Kongresshalle „feiern“ die Stiere am 3. Oktober. Zu Gast ist dann der VfL Potsdam. Barbara Arndt
Kominek, Heinemann – Pedersen M. M. 9/4, Grämke 1, Grolla, Prothmann, Weßeling 4, Barten 1, Evangelidis 2, Zufelde 7, Aust 5, Passias 1, Krutzky 1, Pärt 4