Punkte waren machbar

Gut gespielt und doch verloren. Weisheiten im Sport sind immer etwas platt. Oft zitiert werden sie aber dennoch, steckt doch immer ein Funke Wahrheit mit drin. Und so haben die Mecklenburger Stiere in der dritten Handball-Liga am Sonntag vor 1654 Zuschauern in der Sport- und Kongresshalle gegen den amtierenden Meister TSV Altenholz gut gespielt, aber eben doch mit 31:32 verloren.
Dabei war ein Remis oder gar ein Sieg durchaus im Bereich des Möglichen, legten die Stiere doch, angefeuert vom lautstarken Publikum, nach gut fünf Minuten richtig los. Aus einem 3:3-Gleichstand wurde ein 10:5 (15.) für die Heimmannschaft. Ob über den Kreis, die Außen oder aus dem Rückraum, Schwerin blieb im Angriff variabel und in der Deckung konzentriert. Dem hohen Tempo der Partie zollten beide Teams zum Ende der ersten Hälfte dann allerdings etwas Tribut. Kleine Fehler schlichen sich ins ansonsten gute Schweriner Spiel ein. Der Vorsprung zur Pause beim 18:14 konnte sich dennoch sehen lassen.
Auch im zweiten Durchgang behielt der Gastgeber lange Zeit die Oberhand, führte mit 20:16 (36.) und auch mit 24:19 (41.). Anschließend zeigte Altenholz aber seine ganze Klasse, ließ die Schweriner nicht mehr zum Zuge kommen und verkürzte selbst Tor um Tor. Zweimal, beim Stand von 25:25 (48.) und 27:27 (53.), verhinderte dabei Robert Heinemann im Schweriner Tor mit einer Parade die Führung der Gäste. Beim dritten Versuch in der 55. Minute war er dann aber auch machtlos, sodass der Tabellenzweite beim 28:27 in Führung ging. Diese gaben die Gäste nicht mehr her und besiegelten spätestens beim 32:28 (59.) die Schweriner Heimniederlage. Dem Team von Dirk Schimmler und Stephan Riediger blieb am Ende zumindest im Spiel nur die Ergebniskosmetik.
Nach der Begegnung aber blieb, trotz der Enttäuschung über die Niederlage, die Erkenntnis, dass den Stieren für ganz oben nicht viel fehlt. Viel Leidenschaft, gepaart mit Spielwitz und der nötigen Aggressivität dürften der Schlüssel für die kommenden Aufgaben sein. So bleiben die Schweriner vorerst auf Rang vier, allerdings beträgt der Abstand zum Zweiten Altenholz jetzt fünf Punkte.
„Am Ende haben Altenholz fünf Minuten gereicht, um das Spiel zu drehen. Vielleicht wäre ein Remis gerecht gewesen, dafür waren wir aber zum Schluss in der Abwehr nicht mehr konzentriert genug. Schade, im letzten Spiel als Trainer hätte ich gern gepunktet“, resümierte Dirk Schimmler kurz und knapp.
Hagen Bischoff
Heinemann, Kominek – Curcic 6, Pedersen 8/5, Grämke, Prothmann 1, Marangko 3, Evangelidis 2, Zufelde 3, Aust 1, Passias 4, Calvert 2, Pärt 1