Stiere retten sich über die Zeit

Bei der letzten Aktion hatten die Bernburger keine Chance, die Mauer der Stiere zu überwinden. Foto: Dietmar Albrecht
Bei der letzten Aktion hatten die Bernburger keine Chance, die Mauer der Stiere zu überwinden. Foto: Dietmar Albrecht

Zumindest ergebnistechnisch haben sich die Handballer der Mecklenburger Stiere gestern Nachmittag vor 1080 Zuschauern von der Niederlage aus der Vorwoche im Derby gegen den HC Empor Rostock rehabilitiert. Gegen den SV Anhalt Bernburg, der sich noch voll im Abstiegskampft der 3. Liga befindet, kämpften sich die Stiere mühsam zu einem 28:27 (13:13)-Sieg.

Erst ein durch Tobias Grämke 23 Sekunden vor Schluss verwandelter Siebenmeter sicherte den Schwerinern die zwei Punkte für die Tabelle, mit denen sie Platz 4 vor Potsdam behaupten können. Dabei wäre die Spannung absolut nicht notwendig gewesen. Zwar gelang den Gästen, die im November letztes Jahres noch mit der Insolvenz zu kämpfen hatten, den Etat für die Spielergehälter dann aber doch sicherten, das erste Tor. Dann traf aber viermal Gelb-Blau.

Das ging aber offenbar zu einfach, denn danach stellten die Stiere für mehr als sechs Minuten das Torewerfen ein und konnten sich nur bei Torwart Robert Heinemann – der bis auf die letzten zwei Minuten durchspielte und mit 20 Paraden überzeugte – bedanken, dass es nach 13 Minuten noch 5:4 stand. Dass sich die Stiere erneut auf drei Tore absetzen konnten (10:7/24.), hatten sie allerdings nur den Anhaltern zu verdanken, die mit schwachen Würfen Heinemann stark machten. Die extrem hohe Fehlerquote – Mark Mathias Pedersen produzierte sechs Fehlwürfe, Nikos Passias fünf – der Stiere ermöglichte es den Bernburgern allerdings, bis zur Pause auf 13:13 auszugleichen, beim 11:12 aus Stiere-Sicht sogar zu führen.

Nach der Pause schien sich das allerdings zu bessern. Die ersten sechs Tore gingen an Schwerin (19:13/39.). Doch danach, mit gnädiger Mithilfe der löchrigen Stiere-Abwehr und der wieder schwachen Wurfausbeute, kämpfte sich Bernburg sukzessive über die Stationen 21:18 (46.) und 26:23 (55.) zurück ins Spiel, sodass es 52 Sekunden vor dem Spielende 27:27 stand, ehe eben Grämke die Nerven behielt.

Der Siegtorschütze freute sich hinterher auch über seinen wichtigen Treffer, merkte aber kritisch an, „dass wir bei Führung immer zu hektisch werden und dann schlechte Würfe nehmen und einfache Pässe wegwerfen.“ Hier sei wesentlich mehr Ruhe gefragt.

Sebastian Lindner  (Schweriner Volkszeitung)

Stiere: Kominek, Heinemann; M.M. Pedersen 8, Grämke 4, Grolla 2, Schröter, Barten 1, Aust 3, M.K. Pedersen 3, Passias 3, Krutzky, Pärt 3, Leu 1

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