Volle Ränge, keine Punkte

Mit sieben Toren war Marko Curcic erfolgreichster Werfer der Stiere.  Foto: Dietmar Albrecht
Mit sieben Toren war Marko Curcic erfolgreichster Werfer der Stiere. Foto: Dietmar Albrecht

 

Voll war sie, die Sport- und Kongresshalle am Sonntagnachmittag zum letzten Drittliga-Heimspiel der Mecklenburger Stiere in dieser Handballsaison gegen den HSV Hamburg. 2378 Zuschauer, darunter zahlreiche Gäste-Fans, saßen auf den Rängen und waren bereit für ein tolles Handballspiel. So richtig übergesprungen ist der Funke allerdings nicht, dafür zogen die Hansestädter beim 27:21-Auswärtserfolg den Stieren zu schnell den Zahn.

Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, da sahen sich die Schweriner beim 2:6 bereits mit vier Toren im Hintertreffen (9.). Erst nach einer Auszeit bekam die Abwehr der Hausherren mehr Zugriff und stabilisierte sich. Das eigene Angriffsspiel jedoch, das stotterte deutlich. Bis zur Pause waren Pedersen, Marangko, Calvert und Co. lediglich sieben Mal erfolgreich. Zu oft wurden sie durch die gute Hamburger Defensive zu schlechten Würfen gezwungen, die dann leichte Beute für HSV-Schlussmann Justin Rundt waren. Stiere-Keeper Janis Kominek dagegen musste den Ball im ersten Durchgang 13 Mal aus dem eigenen Netz holen.

Vielleicht wäre gegen abgezocktere, effektivere und schneller spielende Hamburger mehr möglich gewesen, wenn der schwungvolle Beginn des zweiten Durchgangs länger angehalten hätte. Nach Wiederanpfiff verkürzten die Gastgeber auf 11:15 (36.), anschließend nahm Stiere-Coach Danny Anclais eine Auszeit und der Elan war dahin. Hamburg zog wieder davon und führte nach 47 Minuten mit 21:15. Zwar verkürzten die Schweriner nochmals auf 17:21, anschließend enteilte das Team von Trainer Torsten Jansen aber auf 27:18, nahm dann das Tempo raus und ließ so die Stiere wenigstens noch ein wenig Ergebniskosmetik zum 21:27-Endstand betreiben.

Zwar ging der letzte Heimauftritt in dieser Saison verloren, für einen aus dem Schweriner Team gab es aber noch ein erfreuliches Ereignis. Youngster Jakob Weinand, sonst in der MV-Liga auf der Platte, absolvierte sein drittes Drittliga-Spiel und war dabei auch zum ersten Mal erfolgreich. Er traf zum zwischenzeitlichen 15:19. Sein Gegenspieler war Ex-Nationalspieler Stefan Schröder. „Ich war schon sehr nervös und hatte eine Menge Respekt, Angst aber nicht. Es ist ja nur Handball“, sagte der 18-Jährige nach dem Spiel mit einem Lächeln.

Auch wenn die Stiere sich mit einer Niederlage von den Fans verabschiedeten, war die Platte nach dem Schlusspfiff gut gefüllt. Foto- und Autogrammwünsche wurden anschließend erfüllt, für einen Plausch waren die Spieler ebenfalls zu haben und hier und da wurde die Saison mit den Fans auch schon vorzeitig ausgewertet. Einmal müssen die Schweriner aber noch ran. Am Sonnabend steht noch das Gastspiel beim VfL Fredenbeck an. Hagen Bischoff

 

Mecklenburger Stiere: Kominek – Curcic 7, Pedersen 6/3, Grämke 3, Prothmann, Marangko 1, Evangelidis, Aust, Gutmanis, Weinand 1, Schlichting 1, Calvert 2

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