Wieder Krimi bei den Stieren

Mit 15 Paraden hatte Jan Kominek seinen Anteil am Stiere-Sieg: „So muss ich immer halten“, sagte der Torhüter nach dem Spiel. Dietmar Albrecht
Mit 15 Paraden hatte Jan Kominek seinen Anteil am Stiere-Sieg: „So muss ich immer halten“, sagte der Torhüter nach dem Spiel. Dietmar Albrecht

Drei Sekunden waren gestern Abend auf der Uhr in der Sport- und Kongresshalle noch verblieben, als es es richtig laut wurde. Morten Joakim Pedersen kam im rechten Rückraum an den Ball, stieg hoch und warf – direkt ins Glück der Mecklenburger Stiere. Der Ball zappelte im Netz. Es war das vielumjubelte Tor zum 30:29 für die Schweriner, die damit das dritte Heimspiel in Folge mit einem Tor Differenz für sich entschieden und somit zu Hause ohne Punktverlust bleiben.

Dass es der nächste Krimi werden würde, zeichnete sich für die 961 Zuschauer in der Halle relativ früh ab. Die ersten Szenen waren beispielgebend für den Verlauf der gesamten Partie. Gleich den ersten Angriff der Füchse konnte Jan Kominek im Kasten der Stiere abwehren – 14 weitere Paraden des Tschechen sollten noch folgen. Auf der anderen Seite stellte Lutz Weßeling auf 1:0 für die Gastgeber, die sogar gleich das 2:0 hätten machen können, doch die Möglichkeit vergaben. Stattdessen stand es nach fünfeinhalb Minuten nur noch 2:4.

Größer wurde der Rückstand lange nicht, was das Team vor allem Kominek im Tor zu verdanken hatte. Und weil auch die anfänglichen Ungenauigkeiten im Angrif zwischenzeitlich minimiert werden konnten, zeigte die Anzeigetafel nach 5:5 (10. Minute) und 10:10 (21. ) auch wieder eine knappe Führung mit 12:11 (24.). Die nächsten vier Tore gingen allerdings auf das Konto der Gäste. Deutlicher als beim 12:15-Rückstand (28.) wurde es nicht mehr.

Zur Pause hatten die Schweriner auf 14:16 verkürzt, um dann in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel die wohl beste Phase des Spiels hinzulegen. Fünfeinhalb Minuten lang kassierten die Stiere keinen Gegentreffer, konnten so ausgleichen und in der 38. Minute mit 18:17 erstmals wieder in Führung gehen. In der Folge verpassten sie es aber mehrmals, sich auch aus aussichtsreichen Situationen mit mehr als zwei Toren abzusetzen.

In Rückstand geriet das Team von Mannhard Bech nicht mehr. Doch 54 Sekunden vor Schluss konnten die Füchse beim 29:29 erstmals wieder ausgleichen. Allerdings blieb es das letzte Tor der Gäste, weshalb Teammanager Stephan Riediger der Mannschaft „nach der Pause eine deutlich verbesserte Abwehr mit Emotion, Härte und Kontakt“ bescheinigte. „Das war die Wende im Spiel“, meinte er schließlich.

Sebastian Lindner (Schweriner Volkszeitung)

Stiere: Kominek, Heinemann – M. M. Pedersen 8/2, Grämke, Prothmann 2, Weßeling 5, Barten, Evangelidis 2, Zufelde 4, Aust 3, M. J. Pedersen 3, Passias 3, Krutzky, Pärt, Leu

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