Zu wenig Disziplin im Angriff

Potsdam, Empor, Braunschweig: Drei Mal hatten die Mecklenburger Stiere bei bisherigen Spielen das Glück auf ihrer Seite, um mit einem Tor Vorsprung die jeweilige Partie für sich zu entscheiden und doppelt Punkte einzuheimsen. Bei der Auswärtspartie gegen den SV Anhalt Bernburg fehlte nach einer ausgeglichenen Partie das Quäntchen Glück. Sie unterlagen in der Saalestadt vor 364 Zuschauern mit 28:27 (16:16).
Dabei war die Erwartung größer. Den Stieren gelang es nicht, sich gegen den vor dem Spiel abstiegsbedrohten Gastgeber durchzusetzen. Und das bei einem hohen Maß an Einsatz und Emotion, wie Kapitän Lutz Weßeling für beide Seiten einschätzt. „Wir wissen durchaus, dass wir nach den vorangegangenen Spielen etwas gutzumachen haben. An Leidenschaft hat es aber nicht gefehlt.“ Das bestätigt Sportchef Dirk Schimmler. „Die Einstellung war absolut da. Was aber fehlte, war die Disziplin. Es wurden Würfe viel zu schnell genommen. Hektische Aktionen bestimmten unseren Angriff. Auch in der zweiten und dritten Welle mangelte es an Ruhe, um Fehler zu vermeiden.“ Lediglich die Schweriner Abwehr zeigte sich couragiert, konnte aber ausgesprochen ambitioniert kämpfende Anhaltiner nicht immer aufhalten. So verlief das Spiel auf Augenhöhe – Treffer hier, Treffer da bis zum Halbzeitstand von 16:16.
Erst verhältnismäßig spät gelang es den Stieren dann, sich auf zwei Tore abzusetzen (20:22, 40.; 21:23, 41.) Knapp eine Viertelstunde war noch zu spielen, als Armin Pärt mit seiner dritten Zeitstrafe vom Platz musste. In 53. Minute gingen die Gäste noch einmal mit einem weiteren Tor von Morten Joachim Pedersen in Führung (26:27). Nach fünf Minuten torlosen Minuten dann der Ausgleich für Bernburg (27:27, 58.). Eineinhalb Minuten vor Abpfiff konnten die Gastgeber den entscheidenden Treffer zum Endstand von 28:27 im Kasten unterbringen. „Das ist enttäuschend“, räumt Stiere-Coach Mannhard „Mücke“ Bech ein. Er konstatiert eine verbesserte Abwehrleistung, fühlt sich jedoch mit zu vielen individuellen Schwankungen beim Abrufen des Leistungsvermögens konfrontiert. Und ohne Disziplin im Angriff gehe es eben nicht. „Wir brauchen Geduld, auch wenn das viele nicht hören wollen“, sagt „Mücke“. Ihm und der Mannschaft bleiben eineinhalb Wochen bis zum nächsten Heimspiel. Das findet zu ungewohnter Zeit wieder im eigenen Wohnzimmer statt: Am Mittwoch, 28. November, wird um 19.00 Uhr die Partie gegen die Reserve der Füchse Berlin angepfiffen. (ba)
Kominek, Heinemann – M. M. Pedersen 7/2, Grämke, Prothmann, Weßeling 2, Barten, Evangelidis 3, Zufelde 3, Aust 1, M. J. Pedersen 5, Passias 5, Pärt 1, Leu