Die Anfangsjahre

1950

Der am 23. Februar 1950 als Sportvereinigung Post Schwerin (später BSG Post) gegründete Verein blickt auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurück. Die sportlichen Erfolge der Post-Sportler in den Nachkriegsjahren waren schon eine Sensation für sich. Damals aber noch ohne Handball.

1957

Die Sportart Handball zählte in der DDR rund 100.000 Mitglieder. Im Bezirk Schwerin bestanden 60 verschiedene Betriebssportgemeinschaften, in denen etwa 120 Mannschaften trainierten und am regelmäßigen Punktspielbetrieb teilnahmen.
Bei der BSG Post Schwerin wurde im gleichen Jahr die Sektion Handball gebildet. Sie bestand zur damaligen Zeit nur aus einer weiblichen und einer männlichen Jugendmannschaft, die sich an der Betriebsschule der Deutschen Post gebildet hatten. Diplom-Sportlehrer und auch Übungsleiter an dieser Schule war der spätere, langjährige Sektionsleiter Bodo Tolsdorf.

1963

Anfang August findet in Leipzig das IV. Deutsche Turn- und Sportfest der DDR statt. Im Kleinfeld-Handball der A-Schüler (12 bis 14 Jahre) – das den Status einer DDR-Bestenermittlung in dieser Altersklasse hatte – belegten die Jungen der TSG Schwerin-Lankow den 2. Platz und errangen Silber. Trainer dieser Mannschaft war Hartmut Flau.

1966

Die A-Jugendmannschaft der TSG Schwerin-Lankow wird in der Sport- und Kongresshalle Vizemeister der DDR und damit Silbermedaillengewinner. Trainer war nach wie vor Hartmut Flau.
Am 21. September 1966 wird mit der Fusion der Jugendmannschaft der TSG Schwerin-Lankow und der Männermannschaft der BSG Lok Schwerin der „Schwerpunkt Handball“ – männlich – bei der BSG Post Schwerin gebildet.

1967

Unter Hartmut wird die A-Jugend DDR-Meister. Mit dabei waren zum Beispiel Erwin Schwesig, Peter Rauch, und „Hansi“ Wild. Die Männer mit Trainer Jochen Froh werden Bezirksmeister der Gruppe I in Güstrow und steigen in die DDR-Liga auf.
Zur neuen Saison kam auch ein neuer Trainer – Ex-Nationalspieler und Europapokalsieger Erwin Kaldarasch – und ließ auf eine weitere Sensation hoffen.

1969/70

Aufstieg der Männer in die DDR-Oberliga nach einem deutlichen 24:16-Erfolg gegen Dresden am 1. Mai 1970 vor über 6.000 Zuschauern in der restlos ausverkauften Sport- und Kongresshalle (die Feuerwehr machte die Schotten dicht, viele Handballfans bekamen keinen Einlass mehr). Die Sensation war perfekt.

Die DDR-Oberliga

1970/71

Mit dem achten Platz zum Abschluss der Meisterschaft gelang es Post Schwerin, als erstem Aufsteiger in die Handball-Oberliga, auf Anhieb die Klasse zu halten und dort auch bis zum Ende der DDR erfolgreich mitzumischen.
Bereits im Laufe ihrer ersten Meisterschaftssaison avancierte Post Schwerin mit dem Publikumsrekord von insgesamt 28.164 Zuschauern in den neun Heimspielen rein von der Resonanz her zur Handball-Hochburg Nummer eins in der DDR.

1973 - 1975

Post Schwerin wuchs über sich hinaus und belegte schließlich den vierten Platz. Das war vor allem der makellosen Heimbilanz geschuldet, denn in der eigenen Halle wurde nicht ein Punkt abgegeben. Auch in den kommenden Jahren sicherten die Schweriner den Klassenerhalt.

Das schweißte die Mannschaft umso enger zusammen. Zur Hochzeit von Torhüter Hans-Peter-Wild mit seiner Frau Regina im März 1975 war die Mannschaft sogar im Trainingsanzug vor dem Schweriner Standesamt dabei.

1976

Trainer Erwin Kaldarasch verließ nach Abschluss der Meisterschaft die Postler und folgte einer Berufung zu einem Trainereinsatz in Algerien. Sein Nachfolger wurde Hartmut Flau, der sich seit Jahren mit exzellenter Nachwuchsarbeit um den Schweriner Handball verdient gemacht hatte. Der alte „Post-Geist“ war nach wie vor, und vor allem bei den stark besuchten Heimspielen, zu spüren.

1983

Nach mehreren Auslandseinsätzen übernahm Erwin Kaldarasch in dieser Saison wieder die Post-Sieben als Trainer. Der länger als geplant für ihn eingesprungene Hartmut Flau übergab ihm die Mannschaft wie er sie seinerzeit übernommen hatte, nämlich auf Platz sechs.

1990

In den 70-er und 80-er Jahren war es ein echtes Erlebnis, ein Oberliga-Punktspiel der Männermannschaft zu besuchen. Es wurden Schweiß und Tränen vergossen. Es wurde gelacht, geweint, gefeiert. Namen wie Ladig, Rauch, Witt, Kahr, Wild, Walter, Schneider und Co. waren und sind allen Handballfans in Schwerin und Umgebung ein Begriff.
Nach der Saison stand der siebte Rang zu Buche, womit sich Post zum 20. Mal die Erstklassigkeit sicherte.
Die politische Wende in der DDR schaffte auch für Post andere Rahmenbedingungen und verlangte neue Konzepte des Managements und des Sponsorings. Im Juni folgte daher die Delegiertenversammlung und die Gründung des SV Post Schwerin e.V.

Die Wende

1991

Gründung der Handball Marketing GmbH zur Vermarktung der Handball-Bundesligamannschaft. Erster Geschäftsführer wurde Holger Antemann.
Im sogenannten „Qualifikationsjahr“ 1991/92 für die künftige eingleisige 1. Bundesliga erreichte Post nach 26 Spielen nur 11:41-Punkte und damit den dreizehnten Platz. Das reichte nicht für den Verbleib in der 1. Bundesliga und bedeutete nach 22 Jahren Erstklassigkeit den Abstieg.

November 1995

Namenserweiterung in SV Post Telekom Schwerin e.V.

2000er

Die Saison 2000/01 wurde zur erfolgreichsten in der bisherigen Vereinshistorie. Die Post-Handballer landeten 29 Siege und drei Unentschieden und erzielten 61:3-Punkte – Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Doch schon in der Hinrunde der neuen Saison zeichnete sich ab, dass der Kader dem Unternehmen 1. Bundesliga nicht genügte.
2003/04 dann aber erneut das Wunder von Schwerin: Nach den Relegationsspielen gehörte Schwerin das dritte Mal der 1. Handball-Bundesliga an.

Januar 2012

Delegiertenversammlung und Rückkehr zum Vereinsnamen SV Post Schwerin e.V.

21. September 2012

Es galt, schwierigere Zeiten zu verkraften, weil nicht der Verein, sondern der wirtschaftliche Träger, die Post Schwerin Handball Bundesliga GmbH & Co KG große finanzielle Probleme bekam. Es folgte der Insolvenzantrag und am 22. Oktober 2012 stellte der Verein den Spielbetrieb der 2. Bundesliga-Mannschaft ein.

Der Neuanfang

2013

Der Neustart ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem der Verein im März in SV Mecklenburg Schwerin e.V. umbenannt wurde, startete die erste Männermannschaft 2013/14 in der 3. Liga, Staffel Nord. Die Tage ohne den Schweriner Leistungshandball waren vorüber.

2016

Nach erneuter Umbenennung des Gesamtvereins in Mecklenburger Stiere Schwerin e.V. startete die Stierherde als solche und mit neuem Aufgebot in die vierte Drittliga-Saison.

2017

Die Vision heißt Spitzenhandball. Das Ziel lautet Aufstieg. Dafür hatte sich im April der Wirtschaftliche Beirat der Spielbetriebs GmbH Mecklenburger Stiere gegründet – eine echte Rückenstärkung für die Mannschaft.

Vielen Dank an unsere Sponsoren.